das barbarenmoped

das Barbarenmoped - Ziemlich raubeiniges Gefährt. Blutverschmiert, bewaffnet und verflucht (ab Werk).

Leider hat das Barbarenmoped die Entwicklung bis zur Serienreife nie geschafft. Die Herstellung war, sagen wir mal, sehr individuell. Pro Moped brauchte es sieben erfahrene Verflucher. Ihnen durfte nach der anfänglichen Hauptverfluchung kein Ausrutscher mehr passieren. Das war gar nicht so einfach, bei den vielen verschiedenen Kreuz-, Senk- und Spreizflüchen.

Als die ersten Mopeds fertig verflucht waren, mussten sie getestet werden. Für diese Aufgabe kamen nur die übelsten aller Barbaren in Frage. Unglücklicherweise stellte sich heraus, dass die vielen verschiedenen Flüche nicht besonders gut aufeinander abgestimmt waren. Einige der Test-Barbaren bekamen plötzlich seltsame Kringel in den Augen oder fingen an zu sabbern. Andere wiederum fanden es gut, Nussschalen zu essen oder sich mit Laubfröschen zuzudecken.

Nach einiger Zeit fanden die Verflucher heraus, dass die eingebaute Bewaffnung des Mopeds große Teile der Flüche in sich aufnehmen konnte. Dies führte zu einem sehr eigenwilligen Verhalten der Waffen. Gewehre, welche ihre abgeschossenen Kugeln wieder aufsammeln wollten, waren keine Seltenheit. Armbrüste, die sich drehen konnten und plötzlich auf den Schützen oder auf den Tank zeigten, waren nur das kleinste Übel. Zum Glück gelang es dem lange vermissten Alchemisten Sedixlomax, den man unter einem vergrabenen Rezeptbuch wiederfand, die Bewaffnung zu zähmen. 

Die starken Flüche ließen die Waffen innerhalb einer Woche ziemlich weich werden. Man musste ihre Befestigungsriemen durch abgedichtete Köcher ersetzen. Immer wenn es soweit war, wurden sie mit einer blutartigen Flüssigkeit bestrichen, die sie wieder erhärten ließ. Sicherheitshalber pinselte man auch noch den Rest  des Mopeds damit ein. Das verlängerte die Wirkung um einige Tage. Für die Herstellung eines einzigen Fasses dieses Fluchsudes benötigte man eine komplette Vollmondnacht. Danach war der Vollmond verbraucht und es musste auf den nächsten gewartet werden.

Benzin brauchte die Maschine von Anfang an nicht. Die Flüche reichten völlig aus. Allerdings musste jeder Test-Barbar eine Art Führerschein machen, um darauf einen einigermaßen stabilen Angriff fahren zu können. Die größte Herausforderung bestand darin, den Gasgriff immer voll durchgezogen halten zu müssen. Es war keine Gangschaltung vorhanden, denn die Flüche ließen sich nicht umschalten. In diesem Punkt waren sie schon immer ziemlich kompromisslos. Nachdem man die Höllenmaschine angeworfen hatte, wurde ein Teil der Flüche in den Motor gejagt. Irgendwie bekamen das die Bremsscheiben mit und fingen sofort an zu glühen. Dadurch verloren sie auf einen Schlag ungefähr die Hälfte ihrer Motivation. Um die Flüche besser in Richtung des Feindes lenken zu können, musste auf die vordere Federung verzichtet werden. Die Stoßdämpfer schwächten die Flüche einfach zu sehr ab, wodurch wirkungslos wurden.

Am Ende gab man diese coole Idee aber auf. Es wurden einfach zu viele Test-Barbaren verbraucht. Schließlich wären Diese ja die zukünftigen Kunden gewesen. Ob jetzt wegen der vielen Tests Langzeitschäden zurück blieben oder nicht, konnte bis heute nicht abschließend geklärt werden. Aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht gleich Null.